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   VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19 A   

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VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19 A (https://dejure.org/2020,14051)
VG Berlin, Entscheidung vom 27.05.2020 - 19 K 84.19 A (https://dejure.org/2020,14051)
VG Berlin, Entscheidung vom 27. Mai 2020 - 19 K 84.19 A (https://dejure.org/2020,14051)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Berlin

    § 3 Abs 1 S 2 AsylVfG 1992, § 3e AsylVfG 1992, § 4 Abs 1 S 2 Nr 3 AsylVfG 1992, § 11 Abs 2 S 3 AufenthG, § 113 Abs 1 S 1 VwGO
    Staatenloser Palästinenser aus Libyen - subsidiärer Schutz

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (29)

  • BVerwG, 17.11.2011 - 10 C 13.10

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beschränkung der Revision; Beweismaß;

    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    Das ergibt sich aus dem Tatbestandsmerkmal der "tatsächliche(n) Gefahr eines ernsthaften Schadens" in § 4 Abs. 3 AsylG (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. November 2011 - BVerwG 10 C 13.10 -, juris Rn. 20 m. w. Nachw.).

    Besteht ein bewaffneter Konflikt mit einem solchen Gefahrengrad nicht landesweit, kommt eine individuelle Bedrohung in der Regel nur in Betracht, wenn der Konflikt sich auf die Herkunftsregion des Ausländers erstreckt, in die er typischerweise zurückkehrt (vgl. Urteil vom 17. November 2011, a.a.O., Rn. 18; BVerwG, Urteil vom 14. Juli 2009 - BVerwG 10 C 9.08 -, juris Rn. 15 ff.).

    Dabei ist für die Frage der stichhaltigen Gründe für den drohenden ernsthaften Schaden ("real risk") der Maßstab der beachtlichen Wahrscheinlichkeit zugrunde zu legen, der eine qualifizierende Würdigung der "Zumutbarkeit" der Rückkehr des Antragstellers umfasst (vgl. BVerwG, Urteil vom 4. Juli 2019 - BVerwG 1 C 33/18 -, juris Rn. 15 und BVerwG, Urteil vom 17. November 2011, a.a.O., juris Rn. 20).

    Die Ausführungen gelten für die Frage, ob stichhaltige Gründe für die Annahme vorliegen, dass dem Antragsteller ein ernsthafter Schaden i.S.d. § 4 AsylG droht, entsprechend (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. November 2011, a.a.O., juris Rn. 20).

    Hierfür bedarf es auch einer quantitativen Betrachtung (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. November 2011, a.a.O., Rn. 23; kritisch VGH Mannheim, Beschluss vom 29. November 2019 - VGH A 11 S 2374/19 -, juris).

    Das Bundesverwaltungsgericht geht davon aus, dass jedenfalls ein Risiko von 1:800 bzw. 0,125 %, in dem betreffenden Gebiet im Laufe eines Jahres verletzt oder getötet zu werden, so weit von der Schwelle der beachtlichen Wahrscheinlichkeit entfernt ist, dass auch eine wertende Gesamtbetrachtung eine individuelle Bedrohung nicht mehr zu begründen vermag (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. November 2011 - BVerwG 10 C 13/10 -, juris Rn. 22 f.).

  • VG Ansbach, 29.03.2018 - AN 10 K 16.32482

    Zuerkennung des subsidiären Schutzstatus bei palästinensischen und staatenlosen

    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    Diskutiert werden in Bezug auf Libyen diverse mathematische Faktoren, die allesamt zu einer ganz deutlichen Erhöhung der dokumentierten Opferzahl führen (vgl. Sächsisches OVG, Urteil vom 25. Oktober 2018, a.a.O., Rn. 28: mehr als das Doppelte; VG Würzburg, Urteil vom 17. Januar 2018 - W 2 K 17.33587 -, juris Rn. 41: Verdreifachung; VG Dresden, Urteil vom 22. September 2017 - 12 K 2300/16.A -, juris Rn. 73: Vervierfachung; weitergehend VG Ansbach, Urteil vom 29. März 2018 - AN 10 K 16.32482 -, juris Rn. 36: ein darüber hinausgehendes Vielfaches; UKUT, Urteil vom 28 Juni 2017, a.a.O., Rn. 77, unter Berücksichtigung der unter (b) und (c) genannten Faktoren: deutlich mehr als das Zehnfache).

    Zwar handelt es sich bei in Libyen lebenden Palästinensern um eine vulnerable Personengruppe (so auch VG Chemnitz, Urteil vom 1. November 2018 - 7 K 3509/16.A -, juris Rn. 33; VG Ansbach, Urteil vom 29. März 2018 - AN 10 K 16.32482 -, juris Rn. 37), die aufgrund ihrer sozialen Stellung den Folgen des bewaffneten Konflikts besonders schutzlos ausgeliefert ist, auch wenn in Bezug auf Palästinenser das Niveau einer Gruppenverfolgung nicht erreicht ist (vgl. VG Aachen, Urteil vom 8. März 2019 - 3 K 1069/16.A -, juris Rn. 69 ff.; VG Göttingen, Urteil vom 6. September 2018 - 3 A 503/16 -, juris Rn. 18; VG Chemnitz, Urteil vom 24. Mai 2018 - 7 K 3986/16.A -, juris, Entsch.-Abdr.

    S. 6 ff.; VG Ansbach, Urteil vom 29. März 2018 - AN 10 K 16.32482 -, juris Rn. 24 ff.; VG Würzburg, Urteil vom 13. September 2017 - W 2 K 17.32898 -, Rn. 23, juris, jeweils m.w.N.; mit demselben Ergebnis und zur Lage der Palästinenser ausführlich Urteil der Kammer vom 10. Juli 2017 - VG 34 K 197.16 A -, juris Rn. 45 ff. m.w.N.).

  • OVG Sachsen, 25.10.2018 - 5 A 51/16

    Kein Flüchtlingschutz für Asylbewerber aus Libyen

    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    a) In Libyen herrscht ein innerstaatlicher bewaffneter Konflikt, wovon wohl im Grundsatz auch die Beklagte ausgeht (vgl. Bundesamt, Länderreport 19. Libyen, Stand: Oktober 2019, S. 1 und 3: seit 2014 andauernder Bürgerkrieg; einen bewaffneten Konflikt bejahen in der jüngeren Rechtsprechung auch Sächsisches OVG, Urteil vom 25. Oktober 2018 - OVG 5 A 51/16.A -, Rn. 21; VG Dresden, Urteil vom 23. April 2019 - 12 K 2990/16.A -, juris, Entsch.-Abdr.

    Mangels staatlicher Strukturen und aufgrund der omnipräsenten Gefährdungslage, die den Zugang unabhängiger Beobachter einschränkt, fehlt es an Stellen, die umfassende und zuverlässige Zahlen ziviler Betroffener zur Verfügung stellen (so auch Sächsisches OVG, Urteil vom 25. Oktober 2018, a.a.O., Rn. 28).

    Diskutiert werden in Bezug auf Libyen diverse mathematische Faktoren, die allesamt zu einer ganz deutlichen Erhöhung der dokumentierten Opferzahl führen (vgl. Sächsisches OVG, Urteil vom 25. Oktober 2018, a.a.O., Rn. 28: mehr als das Doppelte; VG Würzburg, Urteil vom 17. Januar 2018 - W 2 K 17.33587 -, juris Rn. 41: Verdreifachung; VG Dresden, Urteil vom 22. September 2017 - 12 K 2300/16.A -, juris Rn. 73: Vervierfachung; weitergehend VG Ansbach, Urteil vom 29. März 2018 - AN 10 K 16.32482 -, juris Rn. 36: ein darüber hinausgehendes Vielfaches; UKUT, Urteil vom 28 Juni 2017, a.a.O., Rn. 77, unter Berücksichtigung der unter (b) und (c) genannten Faktoren: deutlich mehr als das Zehnfache).

  • VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2374/19

    Vorabentscheidungsersuchen zu den unionsrechtlichen Kriterium, nach denen zu

    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    Hierfür bedarf es auch einer quantitativen Betrachtung (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. November 2011, a.a.O., Rn. 23; kritisch VGH Mannheim, Beschluss vom 29. November 2019 - VGH A 11 S 2374/19 -, juris).

    (b) Stichhaltige Gründe für die Annahme einer ernsthaften individuellen Bedrohung ergeben sich zudem aus der steigenden Zahl von Binnenvertriebenen, welche auf die Wahrnehmung der Kampfhandlungen als tatsächliche und nicht nur entfernte Gefahr für die Zivilbevölkerung hindeuten (so auch VGH Mannheim, Beschluss vom 29. November 2019, a.a.O., Rn. 20; s.a. EASO, Artikel 15 Buchstabe c der Anerkennungsrichtlinie (2011/95/EU) - Eine richterliche Analyse, Dezember 2014, S. 33 mit Verweis auf niederländische Rechtsprechung).

  • VG Berlin, 10.07.2017 - 34 K 197.16

    Asylanerkennung eines Palästinensers wegen Verfolgung in Libyen

    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    S. 7 ff.; VG Aachen, Urteil vom 08. März 2019 - VG 3 K 1069/16.A -, juris Rn. 130; VG Köln, Urteil vom 13. Dezember 2018 - VG 6 K 13735/17.A -, juris Rn. 26; VG Chemnitz, Urteil vom 1. November 2018 - VG 7 K 3509/16.A -, juris Rn. 22 ff.; bei starken Anhaltspunkten noch offen gelassen: VG Berlin, Urteil vom 10. Juli 2017 - VG 34 K 197.16 A -, juris Rn. 57).

    S. 6 ff.; VG Ansbach, Urteil vom 29. März 2018 - AN 10 K 16.32482 -, juris Rn. 24 ff.; VG Würzburg, Urteil vom 13. September 2017 - W 2 K 17.32898 -, Rn. 23, juris, jeweils m.w.N.; mit demselben Ergebnis und zur Lage der Palästinenser ausführlich Urteil der Kammer vom 10. Juli 2017 - VG 34 K 197.16 A -, juris Rn. 45 ff. m.w.N.).

  • VG Aachen, 08.03.2019 - 3 K 1069/16

    Asyl; Libyen; Bengasi; Palästinenser; staatenlos; Gruppenverfolgung

    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    S. 7 ff.; VG Aachen, Urteil vom 08. März 2019 - VG 3 K 1069/16.A -, juris Rn. 130; VG Köln, Urteil vom 13. Dezember 2018 - VG 6 K 13735/17.A -, juris Rn. 26; VG Chemnitz, Urteil vom 1. November 2018 - VG 7 K 3509/16.A -, juris Rn. 22 ff.; bei starken Anhaltspunkten noch offen gelassen: VG Berlin, Urteil vom 10. Juli 2017 - VG 34 K 197.16 A -, juris Rn. 57).

    Zwar handelt es sich bei in Libyen lebenden Palästinensern um eine vulnerable Personengruppe (so auch VG Chemnitz, Urteil vom 1. November 2018 - 7 K 3509/16.A -, juris Rn. 33; VG Ansbach, Urteil vom 29. März 2018 - AN 10 K 16.32482 -, juris Rn. 37), die aufgrund ihrer sozialen Stellung den Folgen des bewaffneten Konflikts besonders schutzlos ausgeliefert ist, auch wenn in Bezug auf Palästinenser das Niveau einer Gruppenverfolgung nicht erreicht ist (vgl. VG Aachen, Urteil vom 8. März 2019 - 3 K 1069/16.A -, juris Rn. 69 ff.; VG Göttingen, Urteil vom 6. September 2018 - 3 A 503/16 -, juris Rn. 18; VG Chemnitz, Urteil vom 24. Mai 2018 - 7 K 3986/16.A -, juris, Entsch.-Abdr.

  • VG Chemnitz, 01.11.2018 - 7 K 3509/16
    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    S. 7 ff.; VG Aachen, Urteil vom 08. März 2019 - VG 3 K 1069/16.A -, juris Rn. 130; VG Köln, Urteil vom 13. Dezember 2018 - VG 6 K 13735/17.A -, juris Rn. 26; VG Chemnitz, Urteil vom 1. November 2018 - VG 7 K 3509/16.A -, juris Rn. 22 ff.; bei starken Anhaltspunkten noch offen gelassen: VG Berlin, Urteil vom 10. Juli 2017 - VG 34 K 197.16 A -, juris Rn. 57).

    Zwar handelt es sich bei in Libyen lebenden Palästinensern um eine vulnerable Personengruppe (so auch VG Chemnitz, Urteil vom 1. November 2018 - 7 K 3509/16.A -, juris Rn. 33; VG Ansbach, Urteil vom 29. März 2018 - AN 10 K 16.32482 -, juris Rn. 37), die aufgrund ihrer sozialen Stellung den Folgen des bewaffneten Konflikts besonders schutzlos ausgeliefert ist, auch wenn in Bezug auf Palästinenser das Niveau einer Gruppenverfolgung nicht erreicht ist (vgl. VG Aachen, Urteil vom 8. März 2019 - 3 K 1069/16.A -, juris Rn. 69 ff.; VG Göttingen, Urteil vom 6. September 2018 - 3 A 503/16 -, juris Rn. 18; VG Chemnitz, Urteil vom 24. Mai 2018 - 7 K 3986/16.A -, juris, Entsch.-Abdr.

  • BVerwG, 27.07.2017 - 1 C 28.16

    Abschiebung; Abwägung; Asylberechtigter; Ausweisung; Ausweisungsinteresse;

    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    In Bezug auf das befristete Einreise- und Aufenthaltsverbot geht das Gericht in Anlehnung an die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts zu früheren Befristungsentscheidungen betreffend die Sperrwirkungen einer etwaigen Abschiebung davon aus, dass das nach der zum 21. August 2019 erfolgten Neufassung von § 11 AufenthG durch das Zweite Gesetz zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht vom 15. August 2019 (BGBl. I S. 1294) gemäß § 11 Abs. 1 Satz 1 AufenthG bei einer Abschiebung behördlich - mit konstitutiver Wirkung - zu erlassende Einreise- und Aufenthaltsverbot vorliegend in der auf § 11 Abs. 2 Satz 1 AufenthG a.F. (jetzt: § 11 Abs. 2 Satz 3 AufenthG) beruhenden Befristungsentscheidung (Ziff. 6 des Bescheids vom 16. März 2018) gesehen werden kann (vgl. BVerwG, Urteile vom 21. August 2018 - BVerwG 1 C 21/17 -, juris Rn. 25 und vom 27. Juli 2017 - BVerwG 1 C 28/16 -, juris Rn. 42; Beschluss vom 13. Juli 2017 - BVerwG 1 VR 3/17 -, juris Rn. 70 ff.).

    Die Entscheidung ist mit der Anfechtungsklage anzugreifen (vgl. auch BVerwG, Urteil vom 27. Juli 2017, a.a.O.; s. ausführlich und m.w.Nachw. VG Berlin, Urteil vom 9. September 2019 - VG 19 K 447.17 -, juris Rn. 49 ff.).

  • BVerwG, 27.04.2010 - 10 C 4.09

    Abschiebungsschutz; Abschiebungsverbot; Widerrufsverfahren; subsidiärer Schutz;

    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    Nach der Beweiserleichterung (vgl. BVerwG, Urteil vom 1. Juni 2011 - BVerwG 10 C 25.10 -, juris Rn. 22) des Art. 4 Abs. 4 der Richtlinie 2011/95/EU über Normen für die Anerkennung von Drittstaatsangehörigen oder Staatenlosen als Personen mit Anspruch auf internationalen Schutz, für einen einheitlichen Status für Flüchtlinge oder für Personen mit Anrecht auf subsidiären Schutz und für den Inhalt des zu gewährenden Schutzes (Qualifikationsrichtlinie) ist die Tatsache, dass ein Antragsteller vor der Ausreise bereits einen ernsthaften Schaden erlitten hat bzw. von einem solchen Schaden unmittelbar bedroht war, ein ernsthafter Hinweis darauf, dass er tatsächlich Gefahr läuft, ernsthaften Schaden zu erleiden, es sei denn, stichhaltige Gründe sprechen dagegen, dass der Antragsteller erneut von einem solchen Schaden bedroht wird (vgl. hierzu BVerwG, Urteil vom 27. April 2010 - 10 C 4.09 -, juris Rn. 31).

    Bei der Ermittlung des erforderlichen Niveaus willkürlicher Gewalt in einem bestimmten Gebiet sind nicht nur solche Gewaltakte der Konfliktparteien zu berücksichtigen, die gegen die Regeln des humanitären Völkerrechts verstoßen, sondern auch andere Gewaltakte der Konfliktparteien, durch die Leib oder Leben von Zivilpersonen wahllos und ungeachtet ihrer persönlichen Situation verletzt werden (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. April 2010, a.a.O., juris Rn. 34).

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 33.18

    Klage auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft eines syrischen

    Auszug aus VG Berlin, 27.05.2020 - 19 K 84.19
    Dabei ist für die Frage der stichhaltigen Gründe für den drohenden ernsthaften Schaden ("real risk") der Maßstab der beachtlichen Wahrscheinlichkeit zugrunde zu legen, der eine qualifizierende Würdigung der "Zumutbarkeit" der Rückkehr des Antragstellers umfasst (vgl. BVerwG, Urteil vom 4. Juli 2019 - BVerwG 1 C 33/18 -, juris Rn. 15 und BVerwG, Urteil vom 17. November 2011, a.a.O., juris Rn. 20).

    Maßgebend ist damit letztlich der Gesichtspunkt der Zumutbarkeit; sie bildet das vorrangige qualitative Kriterium, das bei der Beurteilung anzulegen ist, ob die Wahrscheinlichkeit einer Gefahr "beachtlich" ist (BVerwG, Urteil vom 4. Juli 2019, a.a.O., Rn. 15).

  • VGH Baden-Württemberg, 14.08.2013 - A 11 S 688/13

    Rückkehr nach Afghanistan möglich

  • VG Köln, 18.02.2020 - 6 K 7872/17
  • VG Würzburg, 17.01.2018 - W 2 K 17.33587

    Kein Schutz für staatenlosen Palästinenser aus Libyen

  • VG Chemnitz, 24.05.2018 - 7 K 3986/16
  • VG Würzburg, 13.09.2017 - W 2 K 17.32898

    Erfolglose Asylklage eines staatenlosen Palästinensers mit gewöhnlichem

  • VG Dresden, 22.09.2017 - 12 K 2300/16
  • VG Göttingen, 06.09.2018 - 3 A 503/16
  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

  • BVerwG, 13.07.2017 - 1 VR 3.17

    Abschiebungsanordnung; Gefährder; Islamischer Staat; Islamismus; Salafismus;

  • BVerwG, 01.06.2011 - 10 C 25.10

    Rechtskraft; Wiederholungsverbot; Rücknahme; Widerruf; Widerruf der

  • BVerwG, 21.08.2018 - 1 C 21.17

    Fehlende Anordnung eines Einreiseverbots führt nicht zur Rechtswidrigkeit der

  • EuGH, 17.02.2009 - C-465/07

    WER SUBSIDIÄREN SCHUTZ BEANTRAGT, BRAUCHT NICHT NOTWENDIG ZU BEWEISEN, DASS ER IN

  • BVerwG, 25.07.2017 - 1 C 10.17

    Abschiebungsverbot; Asylantrag; Durchentscheiden; Unzulässigkeit Asylantrag

  • EuGH, 30.01.2014 - C-285/12

    Im Unionsrecht ist der Begriff "innerstaatlicher bewaffneter Konflikt" gegenüber

  • BVerwG, 14.07.2009 - 10 C 9.08

    Abschiebungsschutz wegen innerstaatlichen bewaffneten Konflikts (Irak);

  • VG Berlin, 09.09.2019 - 19 K 447.17

    Ausweisung eines Ausländers wegen mehrfacher strafrechtlicher Verurteilungen;

  • VG Köln, 13.12.2018 - 6 K 13735/17
  • VG Halle, 12.03.2019 - 2 A 138/17

    Libyen, Hautfarbe, subsidiärer Schutz, gefahrerhöhende Umstände, innerstaatlicher

  • VG Dresden, 23.04.2019 - 12 K 2990/16

    Libyen, innerstaatlicher bewaffneter Konflikt, ernsthafter Schaden, Haftar,

  • VG München, 16.12.2020 - M 3 K 17.43871

    Asylverfahren, Herkunftsland: Libyen, Staatenlose Palästinenser, Familie mit fünf

    Im Gegensatz zur Beklagten, die von einem bewaffneten Konflikt im Sinne des § 4 Abs. 1 Nr. 3 AsylG in allen Landesteilen mit Ausnahme der Kerngebiete der Regionen der Tuareg und Amazigh sowie im Osten Libyens im Bereich Benghazi und Tobruk und im Westen der Stadt Misrata und ihrer unmittelbaren Umgebung ausgeht, sieht das Gericht in ganz Libyen einen bewaffneten Konflikt (vgl. hierzu folgende Rspr.: VG Berlin, U. v. 27.5.2020 - 19 K 84.19 A - beckonline Rn. 19 ff. m.w.N.; VG Berlin, U. v. 24.8.2020 - 19 K 69.19 A - beckonline Rn. 27 ff. m.w.N.; VG Berlin, U. v. 27.5.2020 - 19 K 93.19 A - beckonline Rn. 22 ff; VG Ansbach, U.v. 29.03.2018 - AN 10 K 16.32482 - beckonline Rn. 28).

    Die Lage ist seit Jahren ohne (positive) Veränderungen schlecht und durch intensive Kampfhandlungen gekennzeichnet und hat sich durch die Vereinbarung einer Waffenruhe auf der Libyen-Konferenz in Berlin im Januar 2020 nicht nachhaltig verbessert (VG Berlin, U. v. 27.5.2020 - 19 K 84.19 A - beckonline Rn. 20; VG Berlin, U. v. 27.5.2020 - 19 K 93.19 A - beckonline Rn. 23).

    Die neueste Rechtsprechung geht davon aus, dass der bewaffnete Konflikt in Libyen landesweit besteht (vgl. VG Berlin, U. v. 27.5.2020 - 19 K 84.19 A - beckonline Rn. 25; VG Berlin, U. v. 24.8.2020 - 19 K 69.19 A - beckonline Rn. 28; VG Berlin, U. v. 24.8.2020 - 19 K 69.19 A - beckonline Rn. 13).

    Der Grad willkürlicher Gewalt, der vorliegen muss, damit der Antragsteller Anspruch auf subsidiären Schutz hat, ist umso geringer, je mehr er zu belegen vermag, dass er aufgrund von seiner persönlichen Situation innewohnenden Umständen spezifisch betroffen ist (vgl. insgesamt. VG Berlin, U. v. 27.5.2020 - 19 K 84.19 A - beck online Rn. 21, VG Berlin, U. v. 24.8.2020 - 19 K 69.19 A - beckonline, Rn. 39 ff.).

  • VG Freiburg, 02.11.2020 - A 1 K 10261/17

    Abschiebung palästinensischer Asylbewerber nach Jordanien

    Denn die Kläger gehören als (staatenlose) Palästinenser in Libyen einer in besonderer Weise vulnerablen Personengruppe an, für die sich die nach dem Vorstehenden bereits allgemein bestehende Gefahrenlage nochmals deutlich zuspitzt (vgl. VG Karlsruhe, Urteil vom 23.07.2020 - A 9 K 5762/18 -, n.v. unter Verweis auf die Urteile vom 23.10.2019 - A 9 K 16518/17; A 9 K 14858/17; A 9 K 5064/15 - VG Berlin, Urteil vom 27.05.2019 - 19 K 84.19 A -, juris, Rn. 45).

    Auch insoweit folgt das Gericht nach eigener Prüfung der ausführlich begründeten Einschätzung des Verwaltungsgerichts Berlin in seinem Urteil vom 27.05.2020 - 19 K 84.19 A -.

  • VG Berlin, 06.10.2022 - 19 K 347.20

    Asylrecht: Subsidiärer Schutz für einen libyschen Staatsangehörigen

    Zur Begründung dieser Einschätzung wird auf die Ausführungen der Kammer in den Urteilen vom 27. Mai 2020 (VG 19 K 93/19 A und VG 19 K 84/19 A) Bezug genommen.

    Allen Konfliktparteien wurde die Beteiligung an schweren Verletzungen der internationalen Menschenrechtsnormen und des humanitären Völkerrechts vorgeworfen (vgl. die nähere Darstellung nebst Fundstellen im Urteil der Kammer vom 27. Mai 2020, - VG 19 K 84.19 A -).

  • VG Berlin, 06.10.2022 - 19 K 511.20

    Asylrecht: Subsidiärer Schutz für einen libyschen Staatsangehörigen

    Zur Begründung dieser Einschätzung wird auf die Ausführungen der Kammer in den Urteilen vom 27. Mai 2020 (VG 19 K 93/19 A und VG 19 K 84/19 A) Bezug genommen.

    Allen Konfliktparteien wurde die Beteiligung an schweren Verletzungen der internationalen Menschenrechtsnormen und des humanitären Völkerrechts vorgeworfen (vgl. die nähere Darstellung nebst Fundstellen im Urteil der Kammer vom 27. Mai 2020, - VG 19 K 84.19 A -).

  • OVG Sachsen, 08.06.2021 - 3 B 181/21

    Keine Inzidenzprüfung des Vorliegens von Abschiebungsverboten bei § 60b AufenthG;

    Dies entspreche auch der Einschätzung der neueren Rechtsprechung, etwa des Verwaltungsgerichts Berlin (Urt. v. 27. Mai 2020, - 19 K 84.19 -), welche der Antragsteller sodann auszugsweise wiedergibt.
  • VG München, 07.11.2023 - M 3 K 17.40660

    Libyen, Staatenlose Palästinenser

    Der Grad willkürlicher Gewalt, der vorliegen muss, damit ein Betroffener Anspruch auf subsidiären Schutz hat, ist umso geringer, je mehr er zu belegen vermag, dass er aufgrund von seiner persönlichen Situation innewohnenden Umständen spezifisch betroffen ist (vgl. insgesamt. VG Berlin, U. v. 27.5.2020 - 19 K 84.19 A - beck online Rn. 21).
  • VG Gera, 26.04.2021 - 2 K 318/21

    Libyen: keine politische Verfolgung von einfachen ehemaligen Mitarbeitern des

    Opfern, eine wertende Gesamtbetrachtung zu keinem anderen Ergebnis fuhren (a. A. VG Berlin, Urteil vom 27. Mai 2020 - 19 K 84.19 A - zitiert nach Juris).
  • VG München, 17.05.2021 - M 3 K 17.41933

    Abschiebungsverbot hinsichtlich Libyens für Palästinenser

    Der Grad willkürlicher Gewalt, der vorliegen muss, damit der Antragsteller Anspruch auf subsidiären Schutz hat, ist umso geringer, je mehr er zu belegen vermag, dass er aufgrund von seiner persönlichen Situation innewohnenden Umständen spezifisch betroffen ist (vgl. insgesamt. VG Berlin, U. v. 27.5.2020 - 19 K 84.19 A - beck-online Rn. 21, VG Berlin, U. v. 24.8.2020 - 19 K 69.19 A - beck-online, Rn. 39 ff.).
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